Kleintierzuchtverein Langenzersdorf KTZV-N9
                          Kleintierzuchtverein            Langenzersdorf               KTZV-N9

                          Laufenten

Rassemerkmale
 
Diese Beschreibung ist der offizielle Standard und entspricht nicht in allen Details der Auffassung des Betreibers der Website
Herkunft:
Als Stammform gilt die Pinguinente aus Ost- und Südostasien. Im 19. Jahrhundert in England, im 20. Jahrhundert in Deutschland rassisch veredelt.
Anmerkung des Editors: Schon der erste Fehler. Pinguinente und Laufente (Indian Runner) sind wahrscheinlich der selbe Vogel. 1830 zum ersten Mal nach England importiert, wurde die Rasse zunächst durch wilde und zufällige Kreuzungen fast zerstört. Erst weitere Importe zwischen 1910 und 1920 konnten den Stand entscheidend verbessern.
Gesamteindruck:
Schlanke, hoch, straff und aufrecht stehende Ente von äusserst lebhaftem Wesen und mit fest anliegendem, glattem Gefieder.
Die Proportionen sollten 1/3 Hals und 2/3 Körper betragen.
Die Augen sollten fast senkrecht über den Zehenspitzen liegen.
Möglichst nur das erste Drittel der Zehen sollte auf dem Boden stehen.
Anmerkung des Editors: Der letzte Satz ist offenbar eine deutsche Erfindung; in den englischen Standards ist davon nichts zu finden. Keine der alten Abbildungen zeigen dieses Merkmal; auch in Bezug auf das Tierschutzgesetz kann diese Fusshaltung fragwürdig sein.

Beschreibung:
Rumpf:           walzenförmig und langgestreckt
Rücken:         gewölbt, seitlich gerundet
Brust:         abgerundet
Bauch:         nicht hervortretend - glatt und voll - tulpenförmig auslaufend
Kopf:         Stirn flach - Backen nicht hervortretend - Hinterkopf scharf gebogen.
Schnabel:         gerade - keilförmig - nicht wesentlich länger als der Kopf - Schnabel und Kopf bilden eine längliche Keilform - Farbe siehe Farbenschläge.
Augen:         sehr hoch unter der Schädeldecke liegend - braun bis dunkelbraun
Hals:         lang und gerade - im unteren Drittel gleichmässig verbreiternd in den walzenförmigen Rumpf übergehend - Kehle scharf ausgeschnitten
Flügel:         mittellang - gut eingebaut und fest anliegend.
Schwanz:         abfallend - keilförmig - kurz - den Boden nicht berührend
Schenkel:         lang und weitgehend sichtbar
Läufe:         lang, feinknochig und gerade - Farbe: siehe Farbenschläge
Gefieder:         fest anliegend
Grobe Fehler:
Plumpe oder spindelige Figur, grober, runder Kopf, Spaltbrust, Kielbildung, stark angezogener oder durchgedrückter Schwanz, stark hervortretende Schultern und stark kreuzende Flügel, stark abweichende Farbe und fehlerhafte Zeichnung.
Gewichte:
Erpel 2,00 kg
Ente 1,75 kg
Bruteier-Mindestgewicht:
65 g
Schalenfarbe der Eier:
Zumeist weiss, bei dunkleren Farbschlägen etwas grünlich getönt.
Ringgrössen:
Ente und Erpel 13mm.
 
Ergänzung des Editors:
 
In früheren Zeiten war die Rasse vor allem dafür bekannt, unheimlich viele Eier zu legen. Ausserdem musste man sehr wenig bis nicht zufüttern, die Tiere fanden ihr Auskommen in der Natur. Zuchtziel war eine sehr agile Ente, nur quicklebendige Tiere konnten die für die enorme Eierproduktion nötige Nahrung aufnehmen.


     

 

 


Farbschläge
 
Auf der Download-Seite kann man sich die unten gezeigten Bilder in guter Qualität herunterladen.
Sobald ich weitere Aufnahmen gemacht habe, werden die Bilder noch komplettiert.
 
Wildfarbig:
 Erpel:

Kopf und Hals smaragdgrün, das untere Drittel durch einen reinweissen, nach hinten nicht geschlossenen Halsring von der braunroten Brustfarbe getrennt. Der Oberrücken ist graubraun, der allmählich in den schwarzen, grünschillernden Unterrücken übergeht. Bürzel und Schwanz zeigen schwarzgrüne Färbung, Flügel dunkelgrau mit leichtem Braunton. Spiegel dunkelblau glänzend, durch schmale schwarze und dann weisse Streifen eingefasst. Die Unterseite der Flügel ist rahmweiss. Ab Brustbein zeigen Bauch , Flanken, After und Schenkel ein fleckenloses, zartes Perlgrau mit gleichmässiger, dunkler Wellung. Schwanzlocke schwarz, Stossfedern grauschwarz.
Schnabelfarbe weidengrün mit dunklem First und schwarzer Bohne, Lauffarbe orangefarbig.
 
Ente:
Grundfarbe ein über den ganzen Körper gleichmässig verteiltes Goldbraun, jede Feder mit schwarzbrauner, scharfer Zeichnung versehen. Zügel und Kehle goldbraun. Sichtbare Schwingen dunkelbraun, Spiegel wie beim Erpel.
Schnabelfarbe braungelb mit schwarzer Sattelzeichnung und Bohne. Lauffarbe etwas dunkler als beim Erpel gestattet.
 

 

 

Forellenfarbig:
Erpel:

Kopf und Hals grün, weisser, hinten nicht geschlossener Halsring, Brust weinrot, leicht gerieselt. Flügel silbergrau, Rücken dunkel, im Bürzelbereich silbergrau gesäumt. Bauch einschliesslich Flanken und Schenkel aufgehelltes Perlgrau mit zarter dunkler Wellung, Schwanz schwarz mit dunkler Locke, Stossfedern silbergrau, Spiegel blauglänzend.
Schnabelfarbe hellweidengrün mit dunkler Bohne, Lauffarbe orangefarbig.
 
 Ente:
Grundfarbe hellbraun mit Silberfaktor, der in Afterbereich und Bürzelpartie ausgeprägter hervortritt. Zügel, Kehle, Rücken und After etwas heller. Klare und scharfe braune, längliche bis gerundete Tupfen auf Bauch, Rücken, Bürzel und im Afterbereich. Säumung auf Decken, Schultern und Flügeln. Rückendecken und grosse Flügeldecken braun gesäumt. Spiegel wie beim Erpel.
Schnabelfarbe orangefarbig mit dunklen Tupfen. Lauffarbe orangefarbig.

 


Silber-Wildfarbig:
 Erpel:

Die Grundfarbe ist silbrig-rahmweiss. Brust, Halsansatz, Nacken und Schultern sind rotbraun mit silberweisser Säumung. Bauch und Flankengefieder silberfarbig-rahmweiss. Bürzel braunschwarz, Unterrücken silbergrau mit dunklen Tupfen, jede Feder weiss gesäumt. Schwanz gelbgrau mit hellerem Aussensaum, Schwanzlocken schwarz. Flügel weiss, leicht grau gemischt, mit grünglänzenden Spiegeln mit weisser Einfassung. Kopf schwarz, grün schillernd, mit ausgeprägtem, nicht zu schmalem, an der Rückseite gut schliessendem Halsring.
Schnabelfarbe grau- bis weidengrün, Lauffarbe orangefarbig.


Ente:
Die Grundfarbe ist gelblich-weiss. Obere Brust, Halsansatz, Nacken und Rücken leicht braungestrichelt. Unterrücken gelbgrau mit dunklen Tupfen und weissem Federsaum. Die Grundfarbe ist stark vorherrschend. Untere Brust und Bauch rahmweiss. Bürzel kräftig braungefleckt. Auf den Flügeln blauer, klar abgegrenzter Spiegel, Schwanzfedern hellbraun, Kopf bräunlich-gelb mit dunkler Strichelung. Kopf- und Oberhalsfarbe bei Jungenten deutlich zum hellen Unterhals absetzend.
Schnabelfarbe grau bis graugrün. Lauffarbe etwas dunkler als beim Erpel.

 

Weiss:
 Erpel & Ente:

Reinweiss ohne gelben Anflug, der aber bei sehr gutem Typ nicht schwer zu strafen ist.
Schnabelfarbe zitronengelb mit heller Bohne. Bei Alttieren sind grüne Flecken und dunkle Bohne gestattet.

 

Schwarz:
 Erpel & Ente:

Reinschwarz mit smaragdgrünem Glanz
Schnabelfarbe dunkelolivgrün bis schwarz, Lauffarbe dunkel, fast schwarz.


Braun:
 Erpel & Ente:

Ein möglichst gleichmässiges Braun, geschlechtsbedingt ist der Erpel an Kopf, Hals, Spiegel und Schwanzdecken etwas dunkler.
Schnabelfarbe dunkelgraubraun, Lauffarbe braun.
Dies ist wahrscheinlich die Originalfarbe der ürsprünglichen Laufenten.


Blau
 Erpel & Ente:

Gleichmässiges intensives Blau über den ganzen Körper, ohne Spiegel. Schwarze Spritzer gestattet.
Schnabelfarbe schiefergrau bis grünlich mit schwarzer Bohne, Lauffarbe schiefergrau bis braun.

 


Rehfarbig-Weissgescheckt:
 Erpel & Ente:

Die Farbe ist bei beiden Geschlechtern fast gleich. Kopf und Backen dunkelrehbraun. Die Kopfzeichnung ist von der Backenzeichnung durch einen weissen Streifen, der sich auch um das Auge zieht, geschieden, so dass das Auge frei im Weissen liegt. Beim Erpel ist die Kopfzeichnung dunkler bis braunschwarz. Am Schnabelgrund ist die Kopfzeichnung gleichmässig weiss gesäumt. Hals weiss, das untere Drittel und die Brust rehbraun, Rücken, Schultern und Schwanz rehbraun mit angedeuteter Wildzeichnung. Beim Erpel sind Rücken, Unterschwanz und Schwanzdecken dunkler. Flügel, Schwingen und Bauch weiss. Lediglich an den Schenkeln sind in sich geschlossene, rehbraune Farbfelder.
Schnabelfarbe gelb mit grünen Tupfen und schwarzer Bohne, zumindest schwarzem Bohnenstrich. Bei figürlich gleicher Qualität sind Tiere mit dunkler Bohne vorzuziehen. Lauffarbe orangefarbig.

 


Erbsgelb:
 Erpel:

Kopf graubraun bis zum hinten offenen weissen Halsring. Brust braunrot (Brand). Rücken erbsgelb, zum Schwanzende etwas dunkler. Spiegel braungrau, Bauch und Stoss cremefarbig.
Tönung und brauner Bohne, Lauffarbe orangefarbig.
 
Ente:
Kopf, Hals, Rücken bis Schwanz und Brust erbsgelb. Zügel und Kehle cremefarbig, Flügelbug und Schwingen hellcremefarbig, Spiegel braungrau.
Schnabelfarbe braungelb mit leicht grünlicher Tönung, braune Bohne. Lauffarbe orangefarbig.     
 

 

 

Blau-Gelb:
 Erpel:

Kopf und Hals bis zum offenen weissen Halsring taubenblau, Unterhals, Flügelbug mit Schultern und Brust braunrot mit feinem Silbersaum. Rücken und Bauch roggenmehlfarbig, Unterrücken mit Bürzel, Locke und Unterschwanz bis zum After sind taubenblau. Flügel blassblaugrau mit taubenblauem Spiegel und weiss-blauer Einfassung.
Schnabelfarbe gelb bis grünliche Tönung mit gelber Bohne, leicht angelaufene Schnabelbohne vorläufig gestattet, Lauffarbe orangefarbig.
 
Ente:
Kopf, Hals und Brust erbsgelb, Bauch- und Rückenfarbe zum Schwanz hin aufgehellt. Zügel über den Augen bis zum Kopfende und unterhalb der Augen vom Schnabel bis zum Auge reichend sowie Kehle cremefarbig. Flügeldecken hellcremefarbig. Unterrücken und Schwingen blassblaugrau. Spiegel taubenblau mit weissblauer Einfassung.
Schnabelfarbe braungelb. Lauffarbe orangefarbig.

 

Haltung
 
Die ideale Gruppenzusammensetzung
Enten sind Gruppentiere, sollten also nicht alleine gehalten werden.
Hält man ein Paar, sollte es nicht gleichgeschlechtlich sein, da es sonst zu Verhaltensstörungen kommen kann. Und auch wenn man dies nicht als Verhaltensstörung ansieht, so können zwei weibliche Enten ohne Erpel ganz schön laut werden.
Will man mehrere Tiere halten, so sollte das Verhältnis Erpel zu Enten 1:2 bis 1:3 sein.
Auch wird berichtet, dass eine Gruppe mit drei Erpeln ruhiger ist als eine mit nur zwei Erpeln
Wie soll der Auslauf aussehen
Die Enten heissen nicht umsonst Laufenten, sie wollen laufen und brauchen Beschäftigung.
Ich behaupte jetzt einfach mal, auf weniger als 500qm ist ein Entenpaar unterfordert.
Anforderungen an den Stall
Der Stall muss gross genug sein (mindestens eine grosse Hundehütte für ein Entenpaar), trocken, zugfrei. Für trockene Einstreu (Stroh) muss gesorgt werden. Ausser bei sehr starker Kälte (unter -15ºC) muss nichtgeheizt werden.
Der Stall muss absolut mardersicher sein und abends stets sicher verschlossen werden.
Mit einer Türhöhe von 45 - 50cm kommen die Tiere gut zurecht.
Zaun
Ein Zaun soll die Enten drinnen und andere Tiere draussen halten. Um diesen Zweck zu erfüllen, sollte die Höhe bei 1,8m liegen, niedrigere Zäune überwinden in Panik aufflatternde Laufenten und wildernde Hunde. Der Zaun muss dicht sein.
Wenn man einen mobilen Zaun benötigt, eignet sich am besten Elektro-Geflügelzaun. Enten bleiben meist auch ohne Strom zuverlässig drinnen, mit Energie versorgt muss er nur werden, wenn er Feinde von aussen abhalten soll.
Um Küken einzuzäunen, eignet sich am besten sog. Kotgrubengitter.
Von der Verwendung von Vogelschutznetz zum Zaunbau ist abzuraten; abgesehen davon, dass es Feinde von draussen nicht zuverlässig abhalten kann, besteht die Gefahr dass sich Enten, aber besonders Küken und auch andere Kleintiere wie z.B. Igel oder Kröten darin lebensgefährdend verheddern.

Welchen Gefahren sind Enten ausgesetzt
Laufenten haben kaum Mittel, sich gegen einen Angriff zur Wehr zu setzen. Gefahr droht unter anderem von:
⦁    wildernden Hunden (Abhilfe: dichter Zaun)
⦁    Mardern, Füchsen (Abhilfe: zuverlässig abends in den Stall)
⦁    Raubvögeln
⦁    Autos (Abhilfe: dichter Zaun)
⦁    zu steilen Teichufern
⦁    Schnecken (Abhilfe: junge Enten nicht mit zu grossen Schnecken füttern, Wasser bereitstellen)
Die Gefahr, dass Laufenten an giftigen Gartengewächsen Schaden nehmen, ist eher als gering einzustufen.
Erstickungsgefahr bei Schnecken
Besonders bei jungen Enten besteht die Gefahr, dass sie sich bei grossen Schnecken übernehmen. Die Schnecke bleibt der Ente im Hals stecken, in der Folge erstickt die Ente.

Gegenmassnahmen:
⦁    Schnecke im Hals nach oben oder unten massieren
⦁    Schnecke mit Pinzette entfernen
⦁    immer genügend Wasser bereitstellen, dass die Ente gut vor- bzw. nachspülen kann
Laufis und Kinder
Definition einer Ente: Vorne frisst, hinten scheisst ;-)
Trotzdem entstehen normalerweise keine Probleme, wenn der Auslauf gross genug ist (s.o.). Entenkot ist nicht besonders ekelhaft und leicht abzuwischen/waschen. Ein kleiner Regenguss bringt alle Hinterlassenschaften zum Verschwinden.
Wie alt werden Enten
die älteste mir bekannte Ente wurde 12 Jahre alt, in der Literatur ist von einzelnen Fällen mit 20 Jahren die Rede.


     

 


         
     Krankheiten - ERSTE HILFE
 
Zu Notfällen kann es immer kommen, Unfälle oder Angriffe durch andere Tiere oder Artgenossen sind nie auszuschliessen.
Oft kommt es dabei, genau wie beim Menschen, zu Schockzuständen, denen schnell und konsequent begegnet werden muss. Bis man den nächsten Tierarzt erreicht kann es zu spät sein, man muss sofort eine Erstversorgung vornehmen, um den Zustand des Vogels bis zur weiteren Behandlung zu stabilisieren.
Als erstes sollten die Körperfunktionen des Tieres überprüft werden. Am wichtigsten ist die Farbe der Schleimhäute, sie sollten rosa sein. Die Atmung sollte ruhig und regelmässig erfolgen.
Anzeichen für Trauma sind unter anderem:
  Offener Schnabel, schwere Atmung
  herabhängende Flügel
  geschlossene Augenlider
Anzeichen für Schock sind unter anderem:
  Kalte Füsse
  blutleere, blasse Schleimhäute
  Zittern
  Bewusstlosigkeit
  zielloses Starren des Vogels
Ein Vogel im Schock sollte, genau wie ein Mensch, ruhig und warm gehalten werden, dazu am besten im Dunklen, und sollte möglichst nicht hin- und herbewegt werden.
Auf die Brustseite legen (dabei auf Verletzungen achten) und möglichst bei Bewusstsein halten (Ansprechen!). Stärkere Blutungen sollten abgebunden werden, Unterbrechung der Blutzufuhr maximal 30 Minuten, dann kurz unterbrechen und wenn nötig wieder abbinden. Die Atmung muss kontrolliert werden, Schnabel, Schnabelhöhle und Luftröhre müssen frei von Fremdkörpern sein. Zum Transport wird das Tier auf einen weichen Lappen oder Tuch gebettet, um es vor unnötigem hin- und herrollen zu schützen.


Was unternimmt man?
Bewusstlosigkeit
Brustlage, Schnabel tiefer lagern um ein Ersticken im Falle von Erbrechen zu verhindern, Schnabelhöhle kontrollieren, etwa vorhandene Fremdkörper entfernen und den Vogel warm halten.

Atemstillstand
Gleiche Maßnahmen wie bei Bewusstlosigkeit, zusätzlich sollte der Vogel alle 2 sec über die Nasenlöcher beatmet werden Hierbei wendet man eine Mund zu Nasenloch Technik an. Der Schnabel des Tieres wird geschlossen und mit dem Mund umschließt man die Nasenlöcher. Nun bläst man Luft durch die Nasenlöcher in den Vogel. Bei erfolgreicher Beatmung hebt sich der Brustkorb des Tieres.
Achtung: Es darf nicht zu stark eingeblasen werden, schon bei geringem Druck können die Luftsäcke eines Vogels platzen, dann ist keine Rettung mehr möglich!
Herzstillstand
Hierbei ist der Vogel in Rückenlage zu legen. Auch hier den Schnabel tiefer lagern und auf freie Atemwege achten. Anschließend beginnt man mit einer Herzmassage. Hierbei legt man den Finger tief in den Brusteingang (dieser Griff dient auch zur Überprüfung der Herzfunktion) und versucht rhythmisch Druck auf das Herz auszuüben. Zudem ist es möglich, bei fixiertem Körper des Tieres, parallele ruderartige Bewegungen mit beiden Flügeln durchzuführen. Eine weitere Alternative ist die rythmische Druckausübung auf den Brustkorb mit der flachen Hand. Alle Maßnahmen sollten von einer Beatmung alle 2 sec über die Nasenlöcher begleitet werden.
Verletzungen
sind bei Unfällen häufig. Diese findet man oft im Bereich des Kopfes. Es zeigen sich Blutungen im Gehörgang, am Auge oder auf der Wachshaut. Innere Verletzungen sind häufig durch eine erschwerte Atmung, Husten, blasse Schleimhäute oder auch Hautblasenbildung gekennzeichnet. Gliedmaßenblutungen können, wie bereits erwähnt abgebunden werden. Wunden sollten freigeschnitten und desinfiziert werden. Hierbei gilt vermehrtes Spülen als beste Möglichkeit der Wundreinigung. Angelegte Druckverbände verhindern eine Wundverschmutzung und stillen die Blutung. Im Brustbereich sollten Druckverbände unterbleiben da diese die Atmung behindern können.

 

Knochenbrüche
Instabile Gliedmaßen oder die fehlende Belastung von Extremitäten deuten darauf hin. Stellt man Knochenbrüche fest, so sind diese grob zu stabilisieren. Dies beugt weiteren Splitterbrüchen, sowie einer Hautverletzung durch Knochensplitter vor. Oft sind Brüche beim Vogel bereits offen (Haut verletzt). Vor der Stabilisierung sollte deswegen eine Wundreinigung erfolgen. Verbände sind das geeignetste Mittel der Stabilisierung, aber eine zufriedenstellende Knochenheilung kann hiermit nicht erreicht werden. Verbände dienen daher nur dem Transport zum Tierarzt damit dieser eine geeignete Operation zur Bruchversorgung durchführt.
Wunden
entstehen auch als Folge von Angriffen durch Beutegreifer. Oft sind diese Wunden nicht zu erkennen oder nur sehr klein und werden nicht ernst genommen. Es handelt sich hierbei jedoch um einen Notfall, da Blutvergiftungen entstehen können. Auch wenn der Vogel zunächst gesund erscheint ist ein Tierarztbesuch nach einem solchen Ereignis anzuraten.
Krämpfe
Treten bei einem Vogel Krämpfe auf, so sollte versucht werden den Vogel ansprechbar zu halten. In jedem Fall sind Dauer und Häufigkeit sowie betroffene Körperteile der Krämpfe zu notieren. Dies gibt dem Tierarzt später wichtige Hinweise zur Ursache und Behandlung.
Erstickungsgefahr bei Schnecken
Besonders bei jungen Enten besteht die Gefahr, dass sie sich bei grossen Schnecken übernehmen. Die Schnecke bleibt der Ente im Hals stecken, in der Folge erstickt die Ente.

Gegenmassnahmen:
⦁    Schnecke im Hals nach oben oder unten massieren
⦁    Schnecke mit Pinzette entfernen
⦁    immer genügend Wasser bereitstellen, dass die Ente gut vor- bzw. nachspülen kann
Bei Erstickungsanfällen des Tieres ist unbedingt die Schnabelhöhle zu kontrollieren, der Kopf nach unten zu halten und jegliche Belastung vom Brustkorb zu nehmen. Es kann dann versucht werden den Vogel zu beatmen.

 

Vergiftungen
Sollten Vergiftungen auftreten, so sind selbständige Maßnahmen nur von Vorteil wenn das gefressene Gift bekannt ist und die Aufnahme sofort bemerkt wird. Ein in den Schnabel eingespanntes Gummiband kann den Vogel zum Erbrechen veranlassen. Lauwarmes Salzwasser als Brechmittel zu verwenden ist ein hohes Risiko da es zu Nierenschäden führen kann. Je nach Gift (ätzende Stoffe), kann das Erbrechen auch von Nachteil sein. Es ist grundsätzlich besser bei Vergiftungen keine eigenen Maßnahmen zu ergreifen da der Weg zu einem Tierarzt meist nicht weit ist.


 
Es sollte immer klar sein, dass alle die oben aufgeführten Maßnahmen nur Erste Hilfe sind und keine vollständige Behandlung des Tieres bedeuten. Diese Anleitung ist kein Ersatz für einen Besuch beim Tierarzt, der eine gründliche und fachgerechte Versorgung des Vogels durchführt. Und auch kleine Verletzungen oder scheinbar harmlose Unfälle sollte man nicht unterschätzen.
 
    

     
Quelle: http://www.laufis.de

Laufente.pdf
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